Aus der Quarantäne in das Schloss Neuschwanstein

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Nichts ahnend saß ich da und erkundigte mich über die schönsten Reiseziele in Bayern. Als das Handy meiner Koordinatorin klingelte und sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck raus eilte, wurde mir bereits mulmig. Etwa nach 5 Minuten kam sie zurück, mit der Nachricht das meine Mitbewohnerin positiv auf Corona getestet wurde. Noch bevor ich die Seite der Deutschen Bahn schließen konnte hatte ich meine Jacke an und war auf dem Weg nach Hause. Zu Hause angekommen nahm ich mein Smartphone in die Hand und googelte “Mitbewohnerin Corona was tun”. Schließlich landete ich auf der Internetseite des Würzburger Gesundheitsamtes und las: Kontaktpersonen der Kategorie I (KP 1), für die eine 14-tägige Quarantäne durch das Gesundheitsamt angeordnet wurde, müssen trotz negativem Testergebnis die 14-tägige Quarantäne einhalten. Doch von dem Gesundheitsamt war nichts zu hören und auch meine Anrufe wurden nicht beantwortet. Lediglich die Coronahotline war zu erreichen. Die Dame am Telefon schlug vor auf einen Anruf des Gesundheitsamtes zu warten und bis dahin möglichst in meinem Zimmer zu bleiben. Am selben Tag noch ließ ich mich testen. Nach dem Test hatte ich die Situation bereits verarbeitet und konnte sogar etwas Positives daran sehen. Da ich die nächsten 14 Tage zu Hause bleiben musste hatte ich ja genug Zeit, um mich auf meine Prüfungen vorzubereiten. Doch letztendlich war ich nicht viel produktiver als sonst. Die zusätzliche Freizeit, die mir zur Verfügung stand, investierte ich in YouTube und Netflix. Nach fünf Tagen voller Ungewissheit rief uns das Gesundheitsamt doch noch an. Jeder von uns musste einen zweiten Test machen. Alle Tests waren negativ. Nach Beendigung der Quarantäne ließen wir unserer Reiselust freien Lauf und besuchten das Schloss Neuschwanstein mit Zwischenstopps in Augsburg, München und Nürnberg.

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